Für die aktuelle Ausgaben der TIERBEFREIUNG haben wir uns auf die Suche gemacht nach Kunst und Kultur in der Tierbefreiungsbewegung. Damit möchten wir einerseits zeigen welche Rolle Kunst im Kampf für die Befreiung von Menschen und anderen Tieren spielen kann. Andererseits möchten wir aber auch den Künstler*innen und Kulturschaffenden der Tierbefreiungsbewegung eine kleine Bühne bieten. Hoffentlich kann dadurch die gegenseitige Wahrnehmung und Inspiration zwischen Tierbefreiungsbewegung und Kunstund Kulturszenen erhöht werden.
Editorial
Liebe Leser*innen und Aktivist*innen,
eigentlich könnte ich jedes Editorial mit den Worten „Was für ein Auf und Ab“ beginnen. Der Lockdown wird weiter verlängert, es gibt richtigen Winter, dann Frühling im Februar, Joe Biden gewinnt die Präsidentschaftswahl in den USA und verändert einiges, der Covid-19- Virus mutiert, viele warten auf die Impfungen, andere gehen weiterhin gegen die Coronamaßnahmen auf die Straße und schwafeln was von Freiheit und Diktatur. Das Thema Klimaschutz wird schön unter den Teppich gekehrt und auch andere soziale Bewegungen sollen lieber die Füße stillhalten, weil nur Corona wirklich wichtig zu sein scheint. Und in all dem
Chaos versuchen wir weiterhin, Tierausbeutung zu beenden.
Obwohl wir seit bald einem Jahr nur wenige bis keine kulturellen Veranstaltungen besuchen konnten, befassen wir uns in dieser Ausgabe mit der Frage, was die Tierbefreiungsbewegung mit Kunst und Kultur zu tun hat und haben kann. „Damit möchten wir einerseits zeigen welche Rolle Kunst im Kampf für die Befreiung von Menschen und anderen Tieren spielen kann. Andererseits möchten wir aber auch den Künstler*innen und Kulturschaffenden der Tierbefreiungsbewegung eine kleine Bühne bieten.“ Wir hoffen, dass ihr davon inspiriert werdet, auch selbst kreativ zu werden und neue Ideen in euren Aktivismus mit aufnehmt.
Im restlichen Heft findet ihr unter anderem einen Bericht von der Schlachthofblockade am 1. Februar 2021, zwei kritische Texte zur „Revolutionären Realpolitik“ mit dem Wunsch, damit einen Diskurs zu starten und die neuesten Entwicklungen aus den verschiedenen Tierausbeutungsindustrien.
Natürlich gibt es auch Neuigkeiten von Lebenshöfen, welche der die tierbefreier e.V. unterstützt und den Quartalsbericht zu direkten Aktionen in Deutschland und anderen Ländern.
Wir freuen uns, wenn ihr uns weiterempfehlt oder auch durch Artikel unterstützt, zum Beispiel bei den kommenden Titelthemen für 2021. In Klammern der dazugehörige Redaktionsschluss.
• TB 111 „Tierliche Agency – Tiere als handelnde Subjekte“ (23.04.2021)
• TB 112 „Tierbefreiung und Ernährungssouveränität“ (23.07.2021)
• TB 113 „Speziesismus“ (22.10.2021)
Aus dem Inhalt:
Was können Kunst und Kultur?
Nichtmenschliche Tiere in menschengemachter Kunst
Interview mit Lena Wenz
Gedichte über Tierrechte?
Bilder an die Macht!
Fotografie gegen die Tierindustrie
Toxische Männlichkeit in vegan – Eine feministische Filmkritik zu „The Game Changers“
Kann Kunst Tierbefreiung?
Tierplastiken – Figürliche Arbeiten im Tierbefreiungskontext
Interview mit Chris Moser
Archive, Bibliotheken und Museen – Kultureinrichtungen und die Mensch-Tier-Verhältnisse
Copyleft: Der Versuch die Kultur zu befreien
Vogelgrippe: Behörden und Tierindustrie setzen auf Symptom statt Ursachenbekämpfung
Shitparade der Tierschutzskandale bei Wiesenhof 2020
Deutschlands Tötungsbetriebe: Eine kurze Übersicht über die Schlachthofbranche
Hochschulgesetz: Tierverbrauch an Universitäten
Corona auf Pelzfarmen
Pelzcheck 2020 und Online-Protest zeigen Wirkung
Tierportrait: Der 10-Millionen-Euro „Wunderhengst“ Totilas
Diskurs: Revolutionäre Realpolitik für die Befreiung der Tiere
u.v.m.